Erfolgreiche Einheit
AURONTE ist seit 15 Jahren wichtige Anlaufstelle bei uro-onkologischen Erkrankungen
Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist das eine – sich aber bewusst so miteinander zu vernetzen, dass jede Patientin und jeder Patient von der Erstvorstellung bis zur Nachsorge kontinuierlich fächerübergreifend behandelt und begleitet wird, ist das andere. Vor 15 Jahren besiegelten die Urologische und Kinderurologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. Bernd Wullich) und die Medizinische Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie (Direktor: Prof. Dr. Andreas Mackensen) des Uniklinikums Erlangen ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Gründung der Ambulanten Uro-Onkologischen Therapieeinheit (AURONTE). „Unser erklärtes Ziel war es, gemeinsam eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen mit uro-onkologischen Erkrankungen, aber auch für zuweisende Ärztinnen und Ärzte zu sein“, sagt Prof. Wullich. „Dass uns das gelungen ist und dass AURONTE sich schnell zu einer festen Größe in der Region entwickelt hat, zeigen die Zahlen“, ergänzt Prof. Mackensen. Seit Oktober 2008 hat das Erlanger Team knapp 3.000 Patientinnen und Patienten versorgt und im Rahmen seines interdisziplinären Tumorboards über 11.500 Therapieentscheidungen getroffen.
„Es ist uns ein großes Anliegen, unseren Patientinnen und Patienten die Teilnahme an klinischen Studien zu ermöglichen“, erklärt Prof. Dr. Peter J. Goebell, leitender Oberarzt der Urologie des Uniklinikums Erlangen. „Unsere Patientinnen und Patienten sollen Zugang zu neuesten Entwicklungen in Diagnostik und Therapie haben; sie sollen als Erste von den neuesten Forschungsergebnissen profitieren.“
Team aus unterschiedlichen Spezialistinnen und Spezialisten
Das AURONTE-Team setzt sich aus Pflegefachkräften, Study Nurses, Assistenzärztinnen und -ärzten sowie Oberärztinnen und -ärzten zusammen. Bei Bedarf werden weitere Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Einrichtungen des Uniklinikums Erlangen schnell und unkompliziert hinzugezogen. „Wir haben Strukturen geschaffen, in denen das unproblematisch und ohne Informationsverluste geschieht. Die Patientin oder der Patient muss sich um nichts kümmern, den Papierkram nicht selbst erledigen, nicht von A nach B laufen“, veranschaulicht es Prof. Wullich. Die Patientenversorgung wird ergänzt durch den Psychoonkologischen Dienst und die Patientenlotsinnen, die ein offenes Ohr für die Betroffenen haben und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Blick in die Zukunft
In der Therapieeinheit AURONTE werden sämtliche Krebserkrankungen der harnbildenden und -ableitenden Organe sowie der Genitalorgane behandelt, z. B. Tumoren in Niere, Blase oder Prostata. „Darüber hinaus führt die zunehmende Komplexität der Therapie dazu, dass Patientinnen und Patienten viel häufiger gezielt an interdisziplinäre Einheiten wie AURONTE überwiesen werden“, erläutert PD Dr. Norbert Meidenbauer, Oberarzt der Medizin 5. „Auch die Nachfrage nach Zweitmeinungen steigt stetig und im Rahmen unseres interdisziplinären Tumorboards besprechen wir teils sehr spezielle Fragestellungen und erörtern eine Vielzahl von Therapieoptionen.“
Für diese hochmoderne und personalisierte Krebsmedizin müssen die räumlichen und die personellen Voraussetzungen dauerhaft stimmen und immer wieder angepasst werden. „Das ist vor dem Hintergrund der aktuellen gesundheitspolitischen Forderungen, aber auch aufgrund von Auflagen und gesetzlichen sowie finanziellen Einschränkungen zunehmend schwieriger geworden“, bedauert Prof. Mackensen. „Umso mehr freuen wir uns, dass kürzlich mit den Baumaßnahmen für unsere Interdisziplinäre medikamentöse Tumortherapie-Ambulanz auf dem Dach des Internistischen Zentrums begonnen wurde und wir dort voraussichtlich Ende 2025 die ersten Tumorpatientinnen und -patienten gemeinsam behandeln können. Das ist wieder ein wichtiger Schritt, um die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten tagtäglich auf höchstem Niveau versorgen zu können.“
Weitere Informationen:
Dr. Susanne Landsmann
09131 85-33683
susanne.landsmann(at)uk-erlangen.de