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Megaureter

Die Uretermündungsstenose ist eine Einengung des Harnleiters am Übergang in die Harnblase. Sie ist meist angeboren und führt zu einer Erweiterung des gesamten Harnleiters und des Nierenbeckenkelchsystems. In 80% der Fälle „weitet“ sich  die Engstelle während der Entwicklung von alleine, und es ist keine weitere Therapie notwendig.

Heilt die Harnleitermündungsenge nicht von alleine aus, muss eine Harnleiterneueinpflanzung in die Harnblase durchgeführt werden. Da der Harnleiter meist grob erweitert ist, muss als Vorbereitung zunächst ein Harnleiterhautstoma angelegt werden, damit der Harnleiter sich durch den drucklosen Harnabfluss streckt und an Kaliber  abnimmt. Das Stoma verbleibt  etwa 6 Monate, bevor die endgültige Operation erfolgt. Der Urin fließt in dieser Zeit über die Stomaöffnung direkt in die Windel ab.

Hat sich der Harnleiter durch den drucklosen Abfluss über die Monate verschmälert, kann er neu in die Blase eingepflanzt werden. Die Blase wird hierfür quer eröffnet, der Harnleiter durch die Blasenhinterwand in die Blase eingeführt und dort vernäht. Hierbei verläuft der Harnleiter ein ganzes Stück durch einen neu gebildeten Tunnel in der Blasenwand zwischen Blasenschleimhaut und - muskulatur und ist somit vor einem Rückfluss des Urins in die Niere geschützt. Trotzdem kann der Harnleiter den Urin durch seine Eigenbewegungen (Peristaltik) in die Blase transportieren.

Die Blase wird im Anschluss nach oben an den tiefen Bauchmuskel geheftet und längs verschlossen, damit der Harnleiter spannungsfrei einheilen kann.

Für die Heilungsphase wird während der Operation eine Harnleiterschiene eingelegt. Diese wird sechs Wochen nach der Operation in einer Kurznarkose über die Harnröhre mittels Blasenspiegelung entfernt.

Der stationäre Aufenthalt nach Harnleiterneueinpfanzung beträgt etwa 10-14 Tage. 

Der sekundäre Megaureter entsteht meist als Folge von angeborenen Harnröhrenklappen oder neurogenen Blasenentleerungsstörungen. Die Therapie besteht hier in einer Behandlung der Ursache des Megaureters, d.h. in einer Schlitzung der Harnröhrenklappen. Vorübergehend kann hier ein Bauchdeckenkatheter zur Entlastung bis zur endgültigen Operation angelegt werden.