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Hypospadie

Der Begriff Hypospadie kommt aus dem Griechischen und heißt in der Übersetzung „unten“ (=hypo) und „Spalte“ (=Spadon). Die Hypospadie beschreibt grundsätzlich das offensichtliche Merkmal der nicht an der Penisspitze mündenden Harnröhrenöffnung.

Die Hypospadie ist eine Schlussfehlbildung. Das heißt, die Harnröhre ist über den kompletten Penisschaft angelegt, hat sich während der Entwicklung jedoch nicht komplett von der Rinne zum Rohr umgeformt.

Weitere Merkmale sind eine Verkrümmung des Penisschaftes nach unten und eine asymmetrische Vorhaut im Sinne einer Vorhautschürze auf der Penisoberseite. Die Hypospadie ist die häufigste Fehlbildung am männlichen Genitale, etwa 1 von ca. 250 Jungen ist betroffen. 

Gradeinteilung und Häufigkeit der Hypospadie

Die Hypospadie wird nach Lokalisation der Harnröhrenöffnung klassifiziert.

Die geringgradigen Hypospadien (glanulär,  coronar) sind sehr viel häufiger als die höhergradigen Hypospadien, bei denen die Harnröhrenöffnung am Penisschaft, am Übergang zum Hodensack oder sogar im Dammbereich lokalisiert ist.

Je weiter die Harnröhrenmündung von der Eichel entfernt ist, desto aufwendiger gestaltet sich die Korrektur.                        

Korrektur-Operation

Bei der Hypospadie-Korrektur werden alle anatomischen Auffälligkeiten wenn möglich in einer Sitzung korrigiert. Zunächst erfolgt die Penisschaftaufrichtung. Im Anschluss wird der Harnröhrenausgang an die Penisspitze verlagert. In Erlangen erfolgt die Verlegung der Harnröhre, indem die vorhandene Harnröhrenrinne mit einer zweischichtigen Naht zum Rohr umgeformt wird. Im Anschluss wird die Harnröhre zum Schutz und zur Vermeidung einer Fistel mit Unterhautgewebe aus der überschüssigen Vorhautschürze gedeckt. Hiernach wird die Eichel verschlossen.

Schließlich wird noch die überschüssige Vorhaut korrigiert. Meist erfolgt dies im Sinne einer kompletten Beschneidung. Alle verwendeten Fäden lösen sich von selbst auf.

Während der Heilungsphase liegt ein Platzhalterröhrchen oder ein Katheter in der Harnröhre. Er bleibt je nach Ausprägung der Hypospadie und Länge der genähten Harnröhre für 10-12 Tage. Eben solange ist der stationäre Aufenthalt. In den vergangenen Jahren konnte die Operationstechnik immer wieder verbessert werden, so dass ein optimales kosmetisches Ergebnis erreicht wird.